Wer sich für Höhlen im allgemeinen und prähistorische Höhlengemälde interessiert, ist in der Höhle von Rouffignac genau richtig.
Die Höhle von Rouffignac befindet sich ca. 5 km südlich des Dorfes Rouffignac inmitten eines Waldgebietes. Ganz unscheinbar ist der breite Höhleneingang. Nicht mal das übliche Kassenhäuschen ist zu sehen. Sobald man den gut begehbaren Höhleneingang betritt, ist man über den großen Eingangsbereich. Die Gesamtlänge beträgt mehr als 8 km auf unterschiedlichen Ebenen. Der interessante Teil der Höhle befindet sich 2 km vom Eingang entfernt. Dort befinden sich die viele Monochromen, d.H. mit schwarzer Farbe, gemalten steinzeitlichen Höhlenbilder sowie die zahlreichen Felsritzungen. Ein Novum ist übrigens, dass die Zeichnungen monochrom erstellt wurden. In keiner anderen Höhle finden sich ausschließlich monochrome Höhlenmalereien.
Die Besucher werden mit einer elektrischen Eisenbahn in das Innere der Höhle gefahren, sodass eine Besichtigung auf bequeme Art und Weise erfolgen kann. Aus Höhlenschutzgründen ist die Anzahl der Besucher auf 500 pro Tag begrenzt. Bereits seit 1575 ist die Höhle von Rouffignac bekannt. Nur hat sich zur damaligen Zeit niemand für Höhlen und schon gar nicht für Höhlenmalereien interessiert. Im Zweiten Weltkrieg diente das weitläufige Höhlensystem der Résistance als Unterschlupf.
Die bekannten Höhlenforscher Martel, Breuil und Glory untersuchten bereits Anfang des 20 Jh. die Höhle. Die prähistorischen Höhlengemälde fielen ihnen wohl nicht auf. Zumindest wurde nichts darüber überliefert. Es sollte bis 1956 dauern wo die Steinzeitbilder entdeckt wurden. Erst 1959 wurde die Höhle von Rouffignac der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Rund 124 Gemälde und Ritzungen aus der Steinzeit sind bekannt. Insgesamt wurden 158 Zeichnungen und Ritzungen vom Mammut gefunden, was die Bedeutung des Mammuts in der Steinzeit unterstreicht. 28 Wisente, 15 Wildpferde, 12 Steinböcke, 10 Wollnashörner und immerhin 1 Bär wurden gefunden. Darüber hinaus wurden noch Abdrücke von (Kinder) Fingern sowie Zeichen gefunden.
Untersuchungen mit der C14 Methode konnten leider nicht durchgeführt werden, da in der Höhle keine Holzkohle oder ähnlich verwertbares Material gefunden wurde. Experten gehen davon aus, dass die Höhlenmalereien ca. 14.000 Jahre alt sind.
Ein Besuch der Höhle ist auf jeden Fall empfehlenswert! Da die Besucherzahl auf 550 begrenzt ist, empfiehlt es sich früh vor Ort zu sein. Eine Reservierung oder Bestellung der Eintrittskarten per Telefon oder Internet ist nicht möglich. Der Eintrittspreis für das gebotene Erlebnis ist mit 7,50 € durchaus angemessen. Weitere Informationen finden sich unter dem folgenden Link: http://www.grottederouffignac.fr/ die Führung erfolgt ausschließlich in französischer Sprache. Die Höhlenbilder sprechen aber für sich.
Aufgrund des Fotografier Verbotes können wir enttäuschenderweise keine Fotos zu Verfügung stellen. Einige sind jedoch auf dem o.g. Link zu finden.
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