Wir sind mal wieder mit den Hunden im Wald unterwegs. An einer Stelle, die sich weitab der Zivilisation befindet, entdecken wir einen Pfad und machen dabei eine merkwürdige Entdeckung
Eine merkwürdige Entdeckung im Wald
Unterwegs in der Hohen Tatra
Wir befinden uns immer noch im Hohen Tatra Gebiet der Slowakei und machen eine merkwürdige Entdeckung im Wald.
Auf einer Waldlichtung haben wir einen phänomenalen Platz für unseren Camper gefunden. Der Platz ist super gelegen. Es gibt eine Quelle, wo wir problemlos unsere Wasservorräte auffüllen können. Wege, die ins Gebirge hinauf führen, sind nicht weit entfernt. Wir hören nur das leise Plätschern der Quelle, den Gesang der Vögel und das Rauschen des Windes in den Bäumen.
Eine merkwürdige Entdeckung
Bei der Erkundung der näheren Umgebung fällt uns ein unscheinbarer Pfad auf, der in den Wald hinein führt. Irgendwie ist das schon außergewöhnlich und wir werden neugierig wo der Pfad wohl hinführt. Gesagt, getan und wir schlagen den Weg in den Wald hinein ein. Die Hunde haben ihre Freude und rennen voraus. Der Pfad führt uns durch dichtes Gestrüpp immer weiter in den Wald hinein. Wir kommen an weiteren Quellen vorbei und überqueren einen kleineren Bach. Wir sind noch keine 10 Minuten unterwegs, da fällt uns auf einem kleinen Hügel eine Unregelmäßigkeit im Wald auf. Beim näher kommen erkennen wir das dort auf dem kleinen Hügel ein Tipi steht. Beim näher kommen stellen wir fest, dass dieses Tipi wohl bewohnt sein muss. Der Platz um das Tipi herum ist nicht nur sauber, aufgeräumt, sondern auch hübsch dekoriert.
Brennholz ist fein säuberlich gestapelt und die Axt liegt für den nächsten Einsatz parat. Wir wollen natürlich nicht in die Intimsphäre fremder Menschen eindringen und verlassen das Tipi wieder. Nur hundert Meter weiter finden wir ein weiteres Tipi. Ebenso alles fein aufgeräumt. In der Hängematte, die zwischen den Bäumen baumelt, finden wir einen schlafenden Mann. Wir wollen uns schon leise davon schleichen, als es für unsere Hunde keinen Halt mehr gibt. Sie wollen den fremden unbedingt begrüßen. Diese schaut dann doch etwas erstaunt auf seine unerwarteten Besucher.
Ein freundlicher Empfang
Nach einer kurzen Begrüßung ist das Eis sofort gebrochen und wir kommen ins Gespräch. Dabei erfahren wir, dass es einige Meter weiter noch ein drittes Tipi gibt. Alle drei Zelte werden auch ganzjährig bewohnt. Die Menschen wo hier leben sind extrem Naturverbunden und gehen „ganz normalen Berufen“ nach. Der einzige Luxus, den sie haben, ist ein Handy sowie ein Auto, was versteckt am Waldrand geparkt wird. Im Tipi befindet sich neben einem gusseisernen Ofen für den Winter zwei Betten sowie Boxen für die Ausrüstung. Neben den Männern leben auch ihre Freundinnen mit im Zelt.
Ein ökologischer Kühlschrank
Zur Aufbewahrung von Lebensmitteln wird eine Box verwendet, die im Waldboden eingegraben ist. Für Lebensmittel, die richtig gekühlt werden müssen, gibt es ebenfalls eine Box, die im nahen Bach befestigt ist. Wir erfahren, dass die drei Männer bereits seit mehreren Jahren hier im Wald leben. Der Rancher ist wohl ein Kumpel und somit wird alles toleriert. Insgesamt scheint das Leben in der Slowakei doch deutlich ungezwungener zu sein wie in Deutschland.
Ein wichtiger Rat vom Waldmenschen
Nachdem wir gehen bekommen wir noch den guten Rat nicht nur auf unsere Hunde gut aufzupassen, sondern auch auf uns selbst. Offensichtlich gibt es Bären, die ab und zu auch bei den Tipis vorbeischauen. Dass man auf den Rat von Einheimischen hören sollte, lernen wir dann am nächsten Tag. Zu diesem einmaligen Erlebnis haben wir hier einen Artikel verfasst.
Zwei Tage später führt uns unser Spaziergang nochmals zu den Jungs in den Tipis. Dieses Mal sind auch alle mit ihren Freundinnen anwesend. Zwei der Jungs stehen im kalten Gebirgsbach und waschen ihre Wäsche. Der dritte sägt Holz für den Winter. Alle haben eine große Lebensfreude und es ist zu sehen wie gut es ihnen hier geht. Sie erzählen uns von dem Leben im Wald. Besonders angetan bin ich von den Erzählungen über den Winter. Wenn der Schnee so hoch liegt, dass es nicht mehr möglich ist, mit dem Auto zu Arbeit zu fahren, schnallen sie sich einfach die Skier um und fahren damit zum nächsten Ort. Der ist schließlich nur zehn Kilometer entfernt.
Doch etwas wehmütig verabschieden wir uns und denken darüber nach, wie verweichlicht wir doch sind. Unser Leben ist der pure Luxus!
Eine merkwürdige Entdeckung im Wald entpuppte sich dann zwar doch als sehr ungewöhnlich, dennoch waren wir glücklich über unsere neue Bekanntschaft. Sie hat unseren Horizont doch wieder etwas erweitert.
Was ist ein Tipi
Ein Tipi ist ein Indianerzelt. Übersetzt bedeutet das indianische Wort Tipi so viel wie „sie wohnen hier“, das Tipi nordamerikanischen Dakota-Indianer bestand nur aus sehr wenigen Teilen und war deshalb sehr leicht zu transportieren. Deshalb war es für einen nomadischen Lebensstil perfekt geeignet.
Wie waren die Tipis im Wald ausgestattet
Die Ausstattung war sehr einfach. Zwei Feldbetten, ein kleiner Tisch, eine Hängematte und genügend Teppiche. Für die kalte Jahreszeit gab es einen gusseisernen Ofen, der wohlige Wärme spendet. Das Ofenrohr sieht man übrigens direkt über dem Eingang aus dem Zelt kommen.
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